Das Geburtshaus des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 - 1803) wurde etwa um 1560, in der Blütezeit des niedersächsischen Fachwerkstils gebaut und ist eines der zahlreichen Architekturdenkmale Quedlinburgs.
Seit 1899 vermittelt das Klopstockhaus als biographisch-literarhistorisches Museum einen Eindruck vom Leben und Werk des Dichters. Dessen Leistung besteht darin, dass er die neuen literarischen Strömungen seiner Zeit maßgeblich prägte. Sein episches Schaffen ("Der Messias") und seine Lyrik (Oden, Hymnen, Elegien, Lieder) markieren eindrucksvoll einen Wendepunkt in der Dichtungsgeschichte. Klopstocks Werk steht als Grenzscheide zwischen den Epochen. Es ist mit einem Fundament zu vergleichen, auf welchem die klassische deutsche Literatur aufbauen konnte und durch das spätere Dichtergenerationen immer wieder Anregung erhielten. Heute gilt als seine größte Leistung die Erneuerung und Erweiterung der poetischen Sprache und der Verskunst.
Klopstockhaus
Schlossberg 12
06484 Quedlinburg
Telefon 03946 / 2610
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schlossmuseum@quedlinburg.de
Der überragende Wert der Stadt Quedlinburg an mittelalterlicher Bausubstanz führte zur Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO. In einer noch mittelalterlich anmutenden, weitgehend geschlossenen Stadtanlage am Fuße des geschichtsträchtigen Schlossberges sind trotz erheblicher Verluste in den zurückliegenden Jahrzehnten 2069 Fachwerkhäuser vorhanden. Quedlinburg gilt als größte Fachwerkstadt Deutschlands.
Das in seiner Art bisher einzige Fachwerkmuseum ist in einem Hochständerbau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts untergebracht. Die Ständer umstellen den Hauskörper ungeteilt vom Sockel bzw. von der Grundschwelle bis zum Dach. Durch die Ständer hindurch sind Deckenbalken "geschossen", die das Haus in zwei Geschosse unterteilen. Herausragende Zapfen mit Holzsplinten sichern gegen Zug- und Schubkräfte.
Im Museum wird über die Geschichte der Fachwerkbaukunst vom 14. bis zum 19. Jahrhundert und über Restaurierungs- bzw. Rekonstruktionsmaßnahmen in der Stadt Quedlinburg informiert. Anhand von Modellen wird die Stilentwicklung des Fachwerkbaus anschaulich erklärt.
Kopien von verschiedenartigen Holzverbindungen und Zimmermannswerkzeugen können von den Besuchern in die Hand genommen werden und machen so manches "begreiflich".
Fachwerkmuseum im Ständerbau
Wordgasse 3
06484 Quedlinburg
Telefon 03946 / 3828
Telefax 03946 / 515975
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Die Lyonel-Feininger-Galerie ist ein Museum und Ausstellungshaus für die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Sie ist dem Werk Lyonel Feiningers gewidmet und verfügt mit der Sammlung des Bauhäuslers und Quedlinburgers Dr. jur. Hermann Klumpp, die sich als Dauerleihgabe in der Lyonel-Feininger-Galerie befindet, über einen der weltweit bedeutendsten Bestände an Druckgrafiken Feiningers. Zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen sowie einige Fotografien und Objekte von Feiningers Hand bereichern den Bestand. Neben einer einmaligen Anzahl früher Gemälde gehören das »Selbstbildnis mit Tonpfeife« aus dem Jahr 1910 und das durch den Kubismus angeregte Hauptwerk »Vollersroda I« zur Sammlung.
Lyonel-Feininger-Galerie - Museum für grafische Künste
Schlossberg 11
06484 Quedlinburg
Telefon +49 3946 689 593 0
Telefax +49 3946 689 593 824
info@sds-feininger-galerie.de
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Auf der nahegelegenen Anhöhe, direkt gegenüber dem Schlossberg stiftete 986 Äbtissin Mathilde für das Seelenheil ihres früh verstorbenen Bruders, Kaiser Ottos II., das Marienkloster. Bis zu den Unruhen des Bauernkrieges 1525 lebten hier Benediktinerinnen, nach den Plünderungen verfielen die verlassenen Gebäude. Jahrzehnte später wurde der Münzenberg von Bettelmusikanten, Hausierern, Kesselflickern und Scherenschleifern neu besiedelt. Die Reste des ehemaligen Klosters verschwanden im Gewirr winziger Fachwerkhäuschen, die bis heute den besonderen Charme des Münzenberges ausmachen.
Münzenberg-Museum
Münzenberg 16
06484 Quedlinburg
Telefon +49 162 5255675