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Homberg (Efze)

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 Die imposante Stadtsilhouette Hombergs. Foto: Romier Robinson
Die imposante Stadtsilhouette Hombergs. Foto: Romier Robinson.

Fachwerkstadt Homberg (Efze) - Imposant und sehenswert mit erlebbarer Geschichte

Traumhaftes Fachwerkambiente und einmalige Lage

Schon von weitem ist die Silhouette der Burgruine mit dem Turm und der darunter liegenden Stadtkirche St. Marien zu sehen. Die Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises liegt eingebettet in die einmalig schöne Vulkanlandschaft zwischen Schwalm und Eder oberhalb des romantischen Efzetals. Umgeben von sanften Hügeln und dichten Wäldern der Knüllgebirgsregion thront die Ruine der Hohenburg weit sichtbar auf dem Basaltkegel hoch über der Fachwerkstadt. 

Beeindruckende Baukunst erlebt man rund um den Homberger Marktplatz:  eine fast vollständig erhaltene, traumhaft schöne Fachwerkkulisse. Sie stammt noch aus einer reichen mit Wohlstand gesegneten Zeit als Woll-, Tuch- und Salzhandelsstadt. Eine Stadtmauer mit hohen Wehrtürmen (von denen noch einige erhalten sind) zeugt von dieser mittelalterlichen Zeit, in der Angriffe auf die Stadt zum Alltag gehörten.

 Die Anfänge und Geschichte der Stadt 

Homberg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den Thüringer Landgrafen, die seit 1121 auch Herren des Hessengaus waren, gegründet.
Die günstige Lage der Ansiedlung im Schutz der Hohenburg über der alten Handelsstraße „Durch die langen Hessen“ bot strategische Vorteile zur Behauptung der territorialen Ansprüche und Aussicht auf günstige wirtschaftliche Entwicklung.
1231 erscheint „Eberhard von Homberch“ erstmals auf einer Urkunde des Cappeler Stiftes als villicus (Verwalter) der Stadt Homberg. Er war der Stammvater einer Ministerialendynastie, die bis 1427 die Stadtgeschichte wesentlich mitgeprägt hat. 

Die Burg, die im 15./16. Jahrhundert von Erzbischof Hermann von Köln zu einem Renaissanceschloss mit Erkertürmen umgebaut und verschönert wurde, bot Schutz für die Stadt, die immer wieder Angriffen ausgesetzt war.

 

Die Burg und ihre bewegte Geschichte 

Durch wen und wann die Burg erbaut wurde, ist nicht bekannt. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass schon in altfränkischer Zeit eine Wehranlage auf dem strategisch günstig gelegenen Burgberg bestand.

Im Jahr 1162 wurde jedoch ein „Rentwich von Hohenburg“ urkundlich erstmals erwähnt, dieses Geschlecht starb 1427 mit „Simon vom Hohen Berg“ aus. Ab etwa 1190 war die Burg im Besitz der Landgrafschaft Thüringen. 

Im 17. Jahrhundert dann wurden die Burg und auch die begehrte, reiche Stadt während des Dreißigjährigen Krieges fast völlig zerstört. Die Burgruine gibt heute noch Zeugnis von den geschichtlich bewegten Zeiten und den verheerenden kriegerischen Auseinandersetzungen, die ihre tiefen Spuren in der mittelalterlichen Fachwerkstadt hinterlassen haben. Das Hohenburgmuseum im „Haus der Geschichte“ erzählt vom Dreißigjährigen Krieg, der Belagerung, dem Beschuss und der Zerstörung der Burganlage. Dort erfährt man interessante Details über das Leben auf der Burg, die wahren Begebenheiten und die daraus entstandene Sage über die „weiße Frau“. Eine exakte Rekonstruktion der Burganlage zeigt, wie die Burg vor ihrer Zerstörung aussah. 

Reiche Stadt des Wollhandels 

Unter Heinrich I. aus dem Hause Brabant, Enkel der Hl. Elisabeth, begann die Entwicklung der Landgrafschaft Hessen, in der Homberg bis zum 30-jährigen Krieg eine bedeutende Rolle gespielt hat. Die stark befestigte Stadt gewährte Schutz für Handel und Handwerk, und so entwickelte sich der Ort, besonders durch Woll- und Tuchhandel, zu einem der reichsten Plätze in Hessen.

Die Wiege der Reformation Hessens steht in Homberg

Mit Bedacht wählte Landgraf Philipp, dem direkt auf dem Marktplatz ein Denkmal gewidmet ist, die Stadtkirche St. Marien in Homberg als Tagungsort für den Landtag vom 21. bis 23. Oktober 1526. Diese als Homberger Synode bekannte Ständeversammlung beschloss die Einführung der evangelischen Religionsausübung für die Landgrafschaft (Reformation). Von hier aus nahm die Reformation in Hessen und Westeuropa ihren Lauf. Hier steht sozusagen ihre Wiege. 

 

Ein berühmter Sohn der Stadt: Brasilienforscher Hans Staden 

Ebenfalls in der Reformationszeit lebte Hans Staden. Er wurde in der Handelsstadt Homberg geboren und hat sich als erster Brasilienforscher seinen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Sein Buch die „Wahrhaftige Historia“ gibt in Wort und Zeichnungen Einblicke in das Leben der brasilianischen Ureinwohner, der Tupinambá, die Hans Staden töten und verspeisen wollten. Er überlebte und schrieb ein Buch.

Stadens Buch ist das erste bedeutende literarische Werk und Zeugnis, das heute als Grundlage der Forschung über das Leben der frühen Ureinwohner Brasiliens gilt.


Hombergs Aufstand gegen den König
Das 18. Jahrhundert war eine Epoche der Kriege, die viele Opfer forderte. 1806 wurde Hessen von den französischen Truppen Napoleons besetzt und anschließend Teil des neugegründeten Königreichs Westphalen. 

Zum König dieses neuen Königreichs ernannte Napoleon seinen jüngeren Bruder Jérôme. Er stattete das neue Beamtentum mit Privilegien aus und vernachlässigte den hessischen Adel, zu dem auch Freiherr Wilhelm von Dörnberg zählte. Dieser sammelte den Adel und die Bauernschaft hinter sich und stellte sich gegen König Jérôme. Der Dörnberg-Aufstand am 22. April 1809 in Homberg richtete sich damit auch gegen das napoleonische Königreich Westphalen. Ziel war es, die als französische Fremdherrschaft empfundene Regierung von Jérôme Bonaparte zu stürzen. Freiherr von Dörnberg führte bei diesem Aufstand eine als Landsturm bezeichnete Schar von etwa 1.000 nur leicht bewaffneten Bauern und den Adel an. Als Hauptquartier der Verschwörung wurde das Damenstift in Homberg und als konspirativer Treffpunkt das sogenannte Dörnbergtempelchen an der Stadtmauer gewählt. Die im Damenstift lebenden adeligen Damen, u. a. die Äbtissin Marianne vom und zum Stein, die Schwester des preußischen Reformers Freiherr vom und zum Stein, waren ebenfalls antifranzösisch eingestellt. In der Nacht zog die tausend Mann starke Truppe in Richtung der Residenzstadt Kassel, wurde jedoch bei der Knallhütte etwa 10 Kilometer vor Kassel von einer Einheit der westphälischen Artillerie unter Beschuss genommen. Freiherr von Dörnberg überlebte und floh. Der Aufstand war gescheitert.

Homberg heute

Homberg ist mit über 14.000 Einwohnern das Mittelzentrum einer wirtschaftlich aufstrebenden Region. Gute Arbeits-, Wohn-, Lern- und Lebensbedingungen findet man hier für Familien in der Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises vor. Hier fühlt man sich rundum wohl und gut versorgt. In Homberg (Efze) und in den 20 Stadtteilen gibt es ein sehr gutes Kinderbetreuungsangebot, viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und alle Schulformen. Die Kreisstadt Homberg ist eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands mit einem neuen Einkaufszentrum mitten in der Stadt, mit Dienstleistungsgewerbe, Handel, Cafés, Restaurants, Kunst, Theater und Kultur. Die Stadt Homberg gehört zum nationalen Verbund der Cittaslow-Städte und heißt ihre Besucher, die Entspannung, Entschleunigung und den Genuss regionaler, qualitativ hochwertiger Produkte lieben, herzlich willkommen. 

Erlebbare Angebote

Im Ambiente dieser imposanten Stadt erleben Sie heute zudem bei einer speziellen Fachwerk- oder Stadtführung oder beim Besuch der Türmerwohnung bewegte Geschichte hautnah. Unsere Stadtführer lassen auf der Burg und im Haus der Geschichte (Marktplatz 16) die Geschichte wieder lebendig werden. Beliebt ist ebenfalls die romantische Rosenhochzeit auf der Burg. Für Fahrradtouren und Mountainbiking ist die Landschaft ebenso ideal wie für Wanderungen. 

Erlebnisführungen:

Mit dem Türmer 217 Stufen hinauf in die Türmerwohnung 
Lassen Sie sich verzaubern von lebendigen Geschichten und bewegter Geschichte

Führung „Reformation – eine Idee geht um die Welt“ 

Unser Ausflugstipp: Hoch über den Dächern der Stadt liegt die „Hohenburg“ mit dem tiefsten gemauerten Basaltbrunnen Deutschlands (150 Meter tief) und der Burgberggaststätte, die zum Verweilen einlädt. Dem Besucher bietet sich hier ein herrlicher Blick über die gesamte Region.

Stadt- und Kinderführungen, Burgführungen und vieles mehr.

Planen Sie Ihren Aufenthalt und Ihre persönliche Stadtführung im Voraus. 
Wir beraten Sie gerne in der 

Tourist-Info Homberg (Efze)
Marktplatz 7
34576 Homberg (Efze) 
Telefonnummer 05861-939161
Internet: www.homberg-efze.de
E-Mail: service
@rotkaeppchenland.de 

 

Das sollten Sie auch in Homberg (Efze) sehen:

 

-       Hessens ältestes Gasthaus „Krone“ am Marktplatz

-       Besuch der Burg und Einkehr in der Burgbergstube kombiniert mit dem Besuch des Hohenburgmuseums, Marktplatz 16

-       Besuch der Reformationskirche St. Marien mit dem Reformationsfenster und Besuch des Hauses der Reformation, Marktplatz 16

-       Besuch des Heimatmuseums im Hochzeitshaus. (di)