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Burgenstadt Schlitz

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Sehenswertes




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Hinterturm Schlitz

Der Hinterturm, Bergfried aus dem 14. Jahrhundert, hat eine Höhe von 36 Metern und wurde im Jahr 1906 nach altem Vorbild mit einer Steinhaube versehen, denn seit dem 17. Jahrhundert trug er eine barocke Schieferhaube, die den gräflichen Wächtern als Wachstube diente. Ursprünglich war das Turminnere nur durch einen wahrscheinlich hochklappbaren Steg zu betreten. 

Unterhalb des früheren Eingangs befanden sich mehrere Verliese, die von der gräflichen Landesherrschaft als Turmgefängnis benutzt wurden.  Zusammen mit dem Turm der Stadtkirche und dem Turm der Vorderburg bildet er einen Dreiklang, der schon aus weiter Entfernung die charakteristische Silhouette von Schlitz erkennen läßt.

Heute ist der Turm ein beliebter Aussichtspunkt, den man bequem mit dem Fahrstuhl erreichen kann.


Stadt Schlitz
An der Kirche 4
36110 Schlitz
Telefon 06642 97062
info@schlitz.de
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Fraurombacher Wandmalereien

Die Wandmalereien im Innern der Kirche sind ein einzigartiges Kunst- und Kulturdenkmal. Sie sind vermutlich um 1330 entstanden und stellen die mittelalterliche Legende über die Lebensgeschichte des byzantinischen Kaisers Heraklius dar.

Im Zusammenhang mit der Heilig-Kreuz-Legende war Heraklius im Mittelalter als der erste Kreuzritter bekannt geworden, weil er während seiner Amtszeit das heilige Kreuz von den Arabern zurückerobert und nach Jerusalem gebracht hat. Der Bildzyklus in Fraurombach veranschaulicht wie zahlreiche andere Beispielen in der mittelalterlichen Literatur und Kunst den Kampf gegen die Araber und die Rückführung des Kreuzes.

Allerdings geht der Bildzyklus in Fraurombach weit darüber hinaus. Es ist eine absolute Besonderheit, dass hier in Anlehnung an den mittelhochdeutschen Versroman Eraclius des Meister Otte (Anfang 13. Jh.) auch Episoden aus der Kindheits- und Jugendgeschichte des Heraklius sowie der Geschichte der Kaiserin Athanais verbildlicht werden, die von wunderkräftigen Gaben und einem Ehebruch berichten. Die Übertragung dieser weltlichen literarischen Geschichte zeichnen den Fraurombacher Heraklius-Zyklus aus und machen ihn zu einem einzigartigen Beispiel für die bildliche Ausstattung eines Kirchenraumes.

Bei der Maltechnik handelt es sich um eine Mischung aus Fresco- und Seccotechnik (fresco = frisch, dh. auf den frischen Putz aufgetragen im Gegensatz zu secco = trocken, d.h. auf den trockenen Putz aufgetragen). 

kirchefraurombach außen.jpg

 

Die letzten, das Werk vollendenden Malschichten sind heute verloren, so dass der Gesamteindruck der Wandmalereien von den versinterten, einst in Seccotechnik geschaffenen Resten der polychromen Farbgebung bestimmt wird und vor allem auf der Nordwand von Umrisszeichnungen. Eine erst kürzlich durchgeführte maltechnische Untersuchung hat zudem partiell unterschiedliche Maltechniken und Malmittel aufgezeigt, die auf unterschiedliche Hände oder auch Veränderungen in einem fortschreitenden Herstellungsprozess hinweisen könnten (Maßnahmebericht von Dipl. Restaurator G. Pracher zu den im August 2006 ausgeführten Arbeiten).

So folgen etwa auf Vorzeichnungen mit Kohle, die teils secco, teils fresco aufgetragenen oder auch eingeritzt sind, rote oder schwarze Umrisslinien.

Die Kirche ist ganztägig offen.

 


Brigitte Lips
Sandlofser Str. 2
36110 Schlitz-Fraurombach
Telefon 06642 9185043
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